Bei bestem Wetter – sonnig, nicht zu heiß – gingen am 8. Oktober 2023 rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine Entdeckungsreise zu den Geheimnissen vor unserer Haustür. Wohl kaum jemand hätte gedacht, dass sich ausgerechnet zwischen Autobahn und Hauptstraße ein kleines naturbelassenes Paradies befindet: das Natura 2000 Gebiet im Umfeld der Höckerlinie Otzenhausen! Seit dem 2. Weltkrieg, der Zeit, in der die Höckerlinie entstand, hat sich die Natur das Terrain zurückerobert und bietet nun Tieren und Pflanzen in ihrem Umfeld einen geschützten Lebensraum.
Eine Erkenntnis des Tages: An der Höckerlinie gibt es nicht nur Geschichte, sondern auch lebendige Gegenwart zum Anfassen! Und zwar, wie die Teilnehmenden im Laufe dieses etwas anderen interaktiven Spaziergangs erfahren sollten, im Wortsinn.
Nicht nur mitlaufen, sondern mitmachen! – so lautete nämlich das Motto dieses Herbstspaziergangs unter der Leitung des Wildnispädagogen Philip Mattern.
Rund drei Stunden waren die Wanderer unterwegs und mussten sogar die vorgesehene Wegstrecke abkürzen, um im Zeitplan zu bleiben. Denn Philip Mattern forderte sie auf, nicht nur Wissen zu konsumieren, sondern mitzumachen. Und so ging es weniger um längliche Monologe (auch wenn Interessierte natürlich auf jede Frage eine Antwort erhielten). Sondern darum, sich auf das Hören, Sehen und Fühlen in der Natur zu konzentrieren, Hagebutten zu probieren, ein bestehendes Kunstwerk mit passenden Fundstücken auszustatten, nach dem Roten Feuerfalter zu fahnden – ein vom Aussterben bedrohter Schmetterling, wohnhaft in Otzenhausen! – und sich „blind“ und begleitet den Weg durch ein Wäldchen zu ertasten. Erstaunlich, so ein weiteres Fazit der Gruppe: Wer sich darauf einließ, betrachtete seine Umwelt tatsächlich achtsamer und entdeckte so manche „Kleinigkeiten“, an denen er normalerweise vorbeigelaufen wäre.
Zusätzlich plauderte Katrin Dahmen von der Projektgruppe Erinnerungspfad Höckerlinie Otzenhausen aus dem Nähkästchen und erzählte nicht nur Wissenswertes rund um die Höckerlinie, sondern hatte auch Anekdoten aus der Entstehungszeit der Höckerlinie parat.
Der rundum entspannte Tag endete mit einem Imbiss am Haus des Vogel- und Pflanzenschutzvereins Otzenhausen. Ihm sagen wir ein großes Dankeschön dafür, dass er uns den Garten zur Verfügung stellte und bei der Verpflegung der Gäste half!