Antike und Kelten

GLIAUGIR: Taranis weint, 2008

Acryl und Kreide auf Leinwand, 100 x 200 cm

GLIAUGIR schreibt dazu:

„Taranis weint
. . . denn er scheint vergessen.
Wird sein göttliches Wesen doch von kirchlichen Dogmen verdrängt.
Vernichten wir doch ignorant unsere Um-Welt, trotz seiner Warnungen.
Kehrten wir zurück zum Ursprünglichen, zu einem natürlicheren Verständnis und Handeln, Taranis würde wieder lachen.“

Auf einem großen Fest in Berlin am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2008, präsentierten ausgewählte Akteurinnen und Akteure, darunter Vertreterinnen unserer Stiftung und der Akademie, keltisches Leben im Saarland in der Vertretung des Saarlandes. Mehrere tausend Besucherinnen und Besucher kamen allein in die Saarland-Vertretung, in der GLIAUGIR auch seine keltisch inspirierten Werke zeigte. Im Anschluss schenkte er „Taranis weint“ der Akademie. Als Vorlage für Taranis' Gesicht auf diesem Bild dienten jedoch nicht die historischen Abbildungen des Gottes, sondern der Kopf des Zentauren (eines Mischwesens = Pferd mit Menschenkopf), der die Schnabelkanne aus dem Grab der keltischen Fürstin im saarländischen Reinheim krönt. Taranis, der Gott des Himmels, Wetters und Donners, gehörte zu den höchsten Göttern der keltischen Götterwelt. Im Laufe der Jahrhunderte vermischten sich die religiösen Vorstellungen immer stärker durch die Eroberung ehemals keltischen Gebiets durch die Römer, später durch die Germanen. Die Christianisierung läutete das Ende der „heidnischen Religionen“ ein.

Volker Schmidt-GLIAUGIR (*1954 in Saarbrücken, Deutschland) lebt und arbeitet in Saarbrücken. Der vielseitige Diplom-Designer malt, zeichnet, illustriert, konzipiert Performances, gibt Konzerte, organisiert ART-Events, stellt international aus und ist Dozent diverser Kreativ-Workshops. Mit uns arbeitete er lange in unterschiedlichen Konstellationen zusammen. So agierte er als künstlerischer Berater beim Projekt Cerda & Celtoi und gestaltete das Buch und den Flyer zum Projekt. GLIAUGIR ist hier mit über 40 Werken (nach Alfred Fuchs) der am häufigsten vertretene Künstler und hat mehrfach an der Akademie ausgestellt: 1978 (gemeinsam mit Tom Gundelwein und Claus C. Krisch), 1990, 2005 („Antikquarius“) und 2015 („Bitu Matos“). Auch wenn er sich zeitweise ganz besonders der keltischen Kultur verschrieben hatte, ist sein Name doch der germanischen Mythologie entlehnt: Gliaugir, der mit dem Glanz in den Augen, oder der mit dem scharfen Blick.